Robert Stolz
Robert Stolz (Graz, 1880 – Berlin, 1975) war ein leidenschaftlicher Komponist und Dirigent. Er passte seine Musik dem Stil der Zeit an und blieb so über viele Jahrzehnte erfolgreich. Er schrieb Operetten, Filmmusiken, Eisrevuen und an die 2.000 Lieder.
Graz, Wien, Berlin, Paris und New York waren wichtige Orte in seinem langen Leben.
Als junger Musiker dirigierte Robert Stolz im Grazer Stadttheater, in Marburg an der Drau, in Salzburg, Brünn und Mannheim. 1905 kam er nach Wien und begann das zu tun, was er am liebsten tat: komponieren. Er hatte in Wien sogar ein kleines Theater, allerdings nicht sehr erfolgreich. 1924 ging Stolz nach Berlin. Der Tonfilm begann die Welt zu erobern und Stolz komponierte erfolgreich zahlreiche Filmmusiken. 1936 verließ er Berlin und ging zurück nach Wien. Noch vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges reiste er nach Paris. 1940 verließ Robert Stolz Europa und begann gemeinsam mit seiner fünften Ehefrau Yvonne Louise Ulrich, Einzi genannt, in New York ein neues Leben. Einzi spielte von nun an die wichtigste Rolle in seinem Leben.
1942 wurde Robert Stolz aus dem Deutschen Reich ausgebürgert und verlor sein gesamtes Vermögen. Wie schon zu Beginn seiner Karriere stand er nun wieder am Dirigierpult und führte sehr erfolgreich klassische Wiener Operetten auf. Seine Konzerttournee „A Night in Vienna“ war sehr beliebt. Seine Musik wurde lauter und bombastischer, eben amerikanischer. Während seiner Zeit in Amerika wurde Stolz für zwei Oscars nominiert. Trotz seines großen Erfolges kehrte er nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges nach Wien zurück. Er ließ es zu, dass seine Musik von Arrangeuren immer wieder verändert und dem Geschmack der Zeit angepasst wurde. Das war das Geheimnis seines Erfolges. Jetzt entstanden unzählige Varianten seiner Lieder. Auch als er schon sehr alt war, arbeitete Stolz voller Energie. Schallplattenaufnahmen, Fernsehauftritte und Eisrevuen standen auf dem Programm.
1965 feierte er als 85-Jähriger große Erfolge als Dirigent der „Fledermaus“ an der Wiener Staatsoper. Bis ans Ende seines Lebens liebte er es zu komponieren und zu dirigieren. Und so versteckt sich seine Musik noch da und dort und in vielen Ohren und noch mehr Herzen.